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Um das beliebte Prüfungsthema RAID geht es in der einhundertneunundsiebzigsten Episode des IT-Berufe-Podcasts.
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Inhalt
- RAID: Redundant Array of Independent Disks (bzw. früher „inexpensive“ statt „independent)
- Idee: Mehrere Festplatten zu einem Verbund („array“) zusammenschließen
- Ziel: Ausfallsicherheit und höhere Verfügbarkeit (durch Einführung von Redundanz)
- Bei Ausfall einer Festplatte kann sie getauscht und das RAID-Array wiederhergestellt werden („Rebuild“), in dieser Phase ist das RAID durch die hohe Belastung aber anfälliger für einen weiteren Festplattenausfall.
- RAID ersetzt nicht die Datensicherung.
- Lösung: Hardware- oder Software-RAID
- Hardware mit speziellen RAID-Controllern
- Software meist schon ins Betriebssystem eingebaut (z.B. in Linux)
- Alternative: JBOD (just a bunch of disks)
- Es gibt verschiedene RAID-Level
- Kriterien: Mindestanzahl Festplatten, Ausfallwahrscheinlichkeit, maximal verkraftbare ausgefallene Festplatten, Lese-/Schreibgeschwindigkeit, Nettokapazität
RAID 0: Striping
- keine Redundanz, Merksatz: „0 Redundanz“, „0 Sicherheit“
- mindestens 2 Festplatten nötig
- teilt Festplatten in gleich große Blöcke auf und verteilt die Daten darauf (stripes)
- Kapazität kann komplett genutzt werden
- dadurch kann schneller gelesen werden, da von mehreren Festplatten parallel gelesen wird
- auch das Schreiben geht schneller, da Daten parallel auf mehrere Festplatten geschrieben werden (aufgeteilt)
- fällt eine Festplatte aus, ist der gesamte Verbund defekt
- Ausfallwahrscheinlichkeit steigt, da Einzelwahrscheinlichkeiten multipliziert werden (z.B. bei 1% Ausfallwahrscheinlichkeit 2,97% gesamt)
- Einsatz: Streaming (viel Lesen, wenig Schreiben, Datenverlust verkraftbar bzw. anderweitig abgesichert), mehrere kleine zu einem großen Datenträger zusammenbauen
- Nachteil: hohe Ausfallwahrscheinlichkeit
RAID 1: Mirroring
- komplette Redundanz, Merksatz: „1-zu-1-Kopie“
- mindestens 2 Festplatten nötig
- Daten werden auf allen Festplatten identisch abgelegt
- Kapazität wird halbiert oder gedrittelt usw.
- Lesegeschwindigkeit kann erhöht werden, indem Daten parallel von mehreren Festplatten gelesen werden
- Schreiben dauert länger, weil Daten auf mehrere Platten geschrieben werden müssen (Redundanz)
- Verbund fällt erst aus, wenn alle Festplatten ausfallen
- Ausfallwahrscheinlichkeit sinkt deutlich, z.B. bei 1% je Platte auf 0,0001%
- auch Mirroring ist keine Datensicherung, Viren werden sofort auf alle Platten geschrieben
- Einsatz: Hochverfügbarkeitssysteme
- Nachteil: geringe Nettokapazität
RAID 5: Paritäten
- Teilredundanz durch Ablage von Paritätsinformationen
- mindestens 3 Festplatten nötig
- zusätzlich zu den auf mehrere Festplatten verteilten Daten werden auf allen Festplatten Paritätsinformationen (z.B.
XOR
) je Datenblock abgelegt - Kapazität wird reduziert (z.B. 2/3 bei drei Festplatten)
- Lesegeschwindigkeit kann erhöht werden, indem Daten parallel von mehreren Festplatten gelesen werden
- Schreiben dauert durch Berechnung der Parität länger
- Verbund fällt erst aus, wenn zwei Festplatten defekt sind
- Ausfallwahrscheinlichkeit sinkt, z.B. bei 1% je Platte auf 0,0298%
- Nachteil: bei häufigen Schreibzugriffen durch Berechnung der Parität langsamer
Irrelevante RAID-Level
- RAID 2: Striping mit Fehlerkorrektur, nur bei Großrechnern eingesetzt
- RAID 3/4: wie RAID 5 nur mit dedizierter Paritätsfestplatte (die dadurch stark belastet und zum Flaschenhals wird), bei RAID 3 wird auf Byte-Ebene und bei RAID 4 auf Block-Ebene gestript
- RAID 6: wie 5 nur mit doppelter Parität
Kombinationen von RAID-Levels
- best of both worlds aus anderen RAID-Leveln
- immer von links nach rechts lesen und im Diagramm von unten nach oben: 01 -> zuerst werden zwei RAID 0 erstellt und dann zu einem RAID 1 zusammengebaut
- ein Leg ist das RAID-Array „unten“ im Bild, aus dem das übergeordnete zusammengesetzt wird
- es werden mind. 4 Festplatten benötigt
- Kapazität wird halbiert
- Verbund verträgt zwei Festplattenausfälle, aber es ist wichtig, welche Platten ausfallen
RAID 01
- zwei Festplatten im gleichen Leg dürfen ausfallen
- es kann nicht erkannt werden, welche Festplatte im RAID 0 ausgefallen ist, da dann das gesamte Array defekt ist
- bei Ausfall einer Festplatte muss das gesamte Stripeset des Legs neu aufgebaut werden
RAID 10
- zwei Festplatten in unterschiedlichen Legs dürfen ausfallen
- bei Ausfall weniger Aufwand für Rebuild, weil nur im Leg gemirrort werden muss
- Achtung: auch der RAID-Controller kann ausfallen
Hallo Stefan! Ich habe eine Frage zur Ausfallwahrscheinlichkeit bei RAID 5. Im Podcast ungefähr 39:58 erklärst Du wie man Ausfallwahrscheinlichkeit bei RAID 5 errechnet, Zitat: „1% * 1% * 1% = 0,0298% Ausfallwahrscheinlichkeit“.
Wie kommst Du auf diese Zahl? VG Mark
Moin Mark, du musst die Wahrscheinlichkeit „umgekehrt“ berechnen: Die Wahrscheinlichkeit, dass das System fehlerfrei läuft, ist
0,99 * 0,99 * 0,99 = 0,970299
. Und1 - 0,970299
sind dann0,029701
.Ich bin erst seit heute drauf gestoßen auf die postcast und finde die echt mega gut grad paar wochen vor der Prüfung
Freut mich, wenn ich helfen kann! 🙂